11 Yangon

Tag 11: Myanmar – Yangon

Beim Verlassen des Hotels schlägt uns sofort eine brüllende Hitze entgegen, dennoch entscheiden wir uns dafür, die myanmarische Hauptstadt per pedes zu erkunden. Es ist zwar ein wenig anstrengend bei den hierfür wenig geeigneten Fußwegen, dafür bekommt man einfach mehr von der Stadt mit, abseits der üblichen Touristen-Hotspots.

Gleich für den Morgen steht das absolute Highlight der Stadt auf dem Programm: die Schwedagon-Pagode (Eintritt for foreigners 5 USD – mit Sticker), ein Must-see!!! Das große Areal versprüht sogar eine religiös-spirituelle Atmosphäre, die wir andernorts so einige Male vermisst haben! „Where are you from?“, spricht mich ein freundlicher Mönch an und setzt sich neben mich. Normalerweise macht mich diese Frage zunächst misstrauisch, endet es doch meistens damit, dass mir irgendetwas verkauft werden soll. Wir unterhalten uns eine ganze Weile über Myanmar, die Welt und den Buddhismus und als ich mich verabschiede… bittet er mich um ein paar Dollar. Wir haben noch mehr als zwei Wochen in diesem buddhistischen Land vor uns, da kann ich es mir nicht leisten, in göttliche Ungnade zu fallen.

Nach einem Blick auf den Stadtplan entscheiden wir uns, zum nahegelegenen People’s Park zu spazieren und von dort eine Runde um den See zu gehen – eine Erfahrung, die man getrost auslassen kann, denn der Großteil der Strecke verläuft nicht direkt am See, so dass der Weg eher unspektakulär ist. Erhascht man doch mal einen Blick auf den See, so sieht man eine vor lauter tiefgrüner Algen umgekippte Brühe. Erst auf der gegenüberliegenden Seite gelangen wir an einen Fotopunkt mit Blick auf den drachenschiffähnlichen Königspalast im Wasser.

Mit einem Taxi lassen wir uns zum High Court ins Zentrum bringen, wo sich auch das Ministry for Hotels and Tourism befindet. Effizienter Output der nächsten drei Stunden im Tourismusministerium: 2 Bustickets von Yangon  nach Bagan am 24.11. für 17.000 Khat pro Person, die wir am Kassenschalter in Dollar bezahlen. „It’s more better for you to have a reservation…“, meint die nette ältere Dame in dieser Tourismusbehörde. In Sachen Hotel kann uns diese indes nicht weiterhelfen, auch wenn der Name des Ministeriums dies vermuten ließ.

Ein wenig erschöpft lassen wir uns in einem netten klimatisierten Café nieder, das er frisch und im westlichen Style eröffnet hat. Ich bestelle zwei Stücke Pizza und ein Schokoladen-Shake, der sich dann zwar als Erdbeer-Shake herausstellt, aber da sollte man nicht zu kleinlich sein. Schmecken tut er trotzdem und unsere Plätze am Fenster eignen sich hervorragend, das Treiben auf der Straße und in der gegenüber liegenden Bank zu beobachten, die zwar bereits um 15:00 Uhr geschlossen hat, deren Tür aber noch immer geöffnet ist und Stapelweise Bargeld ungesichert auf dem Tisch herumliegt. Die Kriminalitätsrate scheint hier offenbar nicht besonders hoch zu sein.

Die Läden und Märkte hier schließen leider bereits gegen 16:30 Uhr und so nehmen wir kurz vor Einbruch der Dunkelheit ein weiteres Taxi, um zum Haus von Aung San Suu Kyi rauszufahren, das von außen eher wie ein Hochsicherheitsgefängnis wirkt und mit der Parteifahne ihrer NLD geschmückt ist. Sie scheint aber offenbar gerade nicht zuhause zu sein, jedenfalls ist alles dunkel, und so fahren wir zurück zu unserem Hotel.

Nach einer Dusche und kurzem Ausruhen geht es dann auch schon wieder los zum Abendessen. Wir gehen die Hauptstraße mal in die andere Richtung entlang und landen schon nach kurzer Zeit im 365 Cafè, ein nettes Restaurant Western Style mit bequemen Sesseln und coolem Ambiente. Der Teriyaki-Burger mit Pommes schmeckt ausgezeichnet und wenn wir nicht morgen schon wieder abreisen würden, könnte ich hier direkt noch einmal essen. Bevor es aber morgen weiter geht, müssen wir noch dringend ein wenig Geld tauschen. Unser Hotel besitzt hierzu offenbar keine Lizenz, aber man empfahl uns für den Umtausch das Central Hotel, das sich in der Nähe befindet.

Bargeld tauschen ist in Myanmar schon eine besondere Angelegenheit. Während Dollar nur in nagelneuen Scheinen ohne jeden Knick akzeptiert werden, bekommt man die einheimische Währung Khat oftmals in Scheinen, die kaum noch als solche zu erkennen sind. Schon bei der Beschaffung von Dollar haben wir daher im Vorfeld darauf geachtet, nur neue Scheine zu bekommen. Scheine, die leichte Knicke hatten, habe ich extra noch einmal schön glatt gebügelt. Das größte Problem ist aber natürlich, diese Scheine über den gesamten Reisezeitraum so zu transportieren, dass sie nicht knicken. Trotzdem wird bei unserem Tausch von 400 USD (Wechselkurs: 1:910) jeder Geldschein kritisch gegen’s Licht gehalten und ein Schein, der noch eine ganz leichte Falte erahnen lässt, wird erst nach Rücksprache mit dem Chef genehmigt. Erschöpft und mit den Taschen voller Geld kehren wir gegen Mitternacht ins Hotel zurück.  Morgen heißt es wieder früh aufstehen, schon um 7:30 fährt unser Bus nach Khatioh und die Anfahrt zum Busbahnhof soll etwa eine Stunde dauern.

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