06 Angkor Wat

Tag 6: Kambodscha – Angkor Wat

Über das Hotel buchen wir ein Tuktuk für den ganzen Tag und bezahlen 16 USD. Auf der Straße würden wir es günstiger bekommen, offenbar zweigt sich das Hotel auch seine Provision ab, aber so ist es für uns bequem und die Wahrscheinlichkeit auf einen vernünftigen Fahrer ist etwas größer. Eine Alternative wäre die Erkundung mit dem Fahrrad gewesen, das man schon für einen Dollar leihen kann, allerdings ist es heute ziemlich heiß und mein Magen arbeitet auch noch immer an dem gestrigen Chicken Curry.

Um 8:30h werden wir vor dem Hotel abgeholt. Im Angebot stehen wahlweise eine große und eine kleine Tempeltour, mit ein bisschen Verhandeln einigen wir uns aber auf eine Kombination von beiden, welche die für uns interessantesten Stätten alle abdeckt.

Schon am Eingang zeugen Massen von Touristen von der Bedeutung dieser Weltkulturerbestätte, das gleiche Bild bietet sich uns bei der Hauptattraktion des Geländes, dem Angkor Wat – ein krasser Gegensatz zum zwar ebenfalls touristischen aber eben nicht überlaufenden Luang Prabang. Aber Angkor Wat gehört eben auch zu den Top Sehenswürdigkeiten weltweit.

Den ganzen Tag lang lassen wir uns von Tempel zu Tempel bringen, die teilweise mit Bäumen bewachsen, mal mehr aber erstaunlich oft weniger verfallen sind, und kraxeln immer wieder jede Menge steile Tempeltreppen hinauf und hinunter – ein Riesenspaß! Unterwegs lernen wir zwei nette Französinnen aus Bordeaux und Biarritz kennen, die ihrerseits mit dem Velo unterwegs sind und von Berlin in den höchsten Tönen schwärmen. Zudem treffen wir immer mal wieder auf dieselben Gesichter an den unterschiedlichen Orten, so dass man sich schon anfängt, zu grüßen. Den selben Menschen werden wir auch abends in Siem Reap noch häufiger begegnen.

Irgendwann sind wir dann auch fertig. Zu viele graue Steine, die schwüle Hitze, unglaublich viele Treppenstufen sowie die fehlende Energiezufuhr haben uns geschafft, so dass wir unserem Tuktuk-Fahrer gegen 17:30 Uhr das Zeichen für den Heimweg geben.

Nach einer Dusche fühlen wir uns wie neugeboren und machen uns zum zweiten Mal auf in die belebte Innenstadt von Siem Reap. Mit einem kurzen Schlenker zur Trauerflor-behangenen royalen Residenz (der kambodschanische König ist kürzlich verstorben, deswegen ist auch der offenbar echt sehenswerte Königspalast in Phnom Penh für drei Monate bedauerlicherweise geschlossen) begeben wir uns direkt in die Höhle des Löwen. Auf dem Weg der Hauptstraße finden wir ein ganz nettes kleines Restaurant weit ab von der Pub Street namens Blue Wave, in dem ich mir ein weiteres Mal Chicken Curry sowie einen Scampiteller bestelle….als ob ich aus dem gestrigen Abend nicht gelernt hätte. Am Nachbartisch lernen wir ein süßes junges Paar aus Saigon kennen, mit dem wir uns eine Weile nett unterhalten.

Beim weiteren Bummel durch die Stadt und über die verschiedenen Touristenmärkte decken wir uns ein wenig mit Souvenirs und Mitbringsel ein, außerdem buchen wir in einem Reisebüro die Busfahrt in Richtung Phnom Penh für den nächsten Morgen zum Preis von nur 6 USD pro Person. Abfahrt: 08:30 Uhr vom Busbahnhof.

Normalerweise meiden wir solche Touristenangebote, aber Dr. Fish macht uns ein verlockendes Angebot: 20 min. fish massage für 2 USD – inklusive Freibier! So setzen wir uns jeder an den Rand eines der großen Becken, öffnen unsere Bierdosen und lassen die Fische an den Füßen knabbern, was mich als ziemlich kitzeligen Menschen schon Überwindung kostet. Als sich mir gegenüber eine korpulente Frau an den Rand setzt und ihre Füße ins Becken hält, ist es mit den Kitzeln augenblicklich vorbei und mir bleibt nur noch das Gratisbier in der Hand, denn fast alle Fische schwenken instantan um und scharen sich nun um die neu hinzugekommenen Füße. Entweder schmecken diese einfach besser oder es gibt dort einfach mehr Hornhaut zu holen. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass es ganz sicher nur an letzterem liegen kann.

Am ATM heben wir schon mal 900 USD für Myanmar ab, durchqueren doch noch einmal die Pub Street und marschieren am Fluss entlang zum wohl verdienten Bettchen, nicht ohne zuvor in einem der wenigen Supermärkt noch ein wenig Wegproviant für den kommenden Tag zu besorgen.

 

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