10 Yangon

Tag 10: Yangon

Nach dem Frühstück nehmen wir um 7:45 Uhr ein Taxi zum KL International Airport für erneut 100 RM, um von dort mit Malaysian Airlines in ca. zweieinhalb Stunden nach Yangon zu fliegen. Wegen eineinhalb gewonnener Zeitverschiebungsstunden kommen wir dort bereits um die frühe Mittagszeit an und nehmen ein altes und leider auch unklimatisiertes Taxi, um durch die Hitze der Hauptstadt zum Clover City Centre Hotel zu fahren, das wir auf gut Glück im Internet gebucht haben, obwohl dort nicht ein einziges Foto davon zu finden war. In einer eher schäbigen Nebenstraße hinter dem „TradersHotel“, gleich gegenüber dem Lieferanteneingang hält unser Taxi vor einem nagelneuen weißen Gebäude. Unser Hotel ist tatsächlich erst kürzlich gebaut bzw. komplett saniert worden, alles strahlt neu und die dutzenden Angestellten sind alle sehr nett; man bemüht sich redlich um seine Gäste und serviert ihnen als ersten einen O-Saft als Willkommensdrink.

Yangon zeigt sich als eine große, quirlige und größtenteils eher etwas heruntergekommen aussehende Stadt, die sich aber gerade rasant entwickelt. An allen Ecken wird gebaut, es eröffnen die ersten neuen Geschäfte wie Cafés, Bäckereien oder auch Bars nach westlichem Vorbild. Mit den Touristen kommt auch die Nachfrage nach einem solchen Angebot. Schade eigentlich, es bleibt zu hoffen, dass sich die Stadt ihre eigene Identität zumindest zum großen Teil bewahrt.

Die sechs Stunden zwischen 12 und 18h Tageslicht nutzen wir direkt und intensivst zur zu-Fuß-Stadterkundung – durch Straßen und Gassen, über Märkte und in myanmarischen Shopping Malls, wo ich einen kulinarischen Ausflug durch das heimische Gebäck-Angebot unternehme. Buntes Treiben, so ganz anders als andernorts und dann doch erstaunlich vielfältig und reich. Zwei Fragen werden uns unterwegs immer wieder gestellt: ob wir Geld tauschen wollen (nein, wollen wir nicht!) und ob wir eine Broschüre für potenzielle Investoren mitnehmen möchten.

Eher durch Zufall besichtigen wir eine interessante Synagoge inmitten eines stark muslimisch anmutenden Viertels, da wir vor dem Gebäude angesprochen und regelrecht dort hinein geschleust werden. Auch der Besuch der berühmten Sule Pagode steht auf dem Plan. Für 2 USD Eintrittsgeld bekommen wir einen Touristenerkennungs-Klebesticker, einen Leih-Wickelrock (ich habe natürlich heute kurze Hosen an) sowie einen Platz im Schuhregal zur Aufbewahrung unserer Treter. Für Einheimische ist der Besuch kostenlos, dafür bekommen sie auch nicht so einen tollen Aufkleber auf die Brust geklebt. Die Sule Pagode ist aber unbedingt sehenswert, auch wenn die Shwedagon Pagode  natürlich schon aufgrund der Größe der Anlage noch eindrucksvoller ist. Aber die ist erst morgen dran.

Gegen späten Nachmittag beginnt es zu regnen, die Märkte schließen auch offensichtlich spätestens gegen fünf-halb sechs, so dass wir im Dunkeln gegen 18h ins Hotel zurückkehren, um uns vor dem Abend den Schweiß und Dreck vom Leib zu spülen. Auf dem Rückweg reservieren wir direkt einen Tisch im Sky Bistro, das sich im 20. Stock des SAKURA Towers gegenüber dem „Trader Hotel“ befindet und verabreden uns per Kurznachricht mit Marc, der heute auch in Yangon ist, in unserer Hotellobby.

Was für eine Aussicht! Aus dem Sky Bistro lässt sich über die ganze Stadt schauen und insbesondere die hell beleuchtete goldene Shwedagon Pagode weckt die Vorfreude auf den morgigen Besuch. Das Essen setzt sich aus gemischten, eher westlichen Snacks zusammen, ich entscheide mich für Fish & Chips, Fishfingers und Frühlingsrollen, dazu sehr leckeres Myanmar Beer sowie ein Mandalay Beer – war alles sehr lecker, allerdings ist mir später die ganze Nacht speiübel. Irgendwie hab ich hier nicht so Glück mit dem Essen…vielleicht lag es aber auch nur an den gefüllten Gebäckteilchen vom Nachmittag. Der Abend war aber bis dahin sehr lustig und als wir uns um 23 Uhr verabschieden, verabreden wir uns direkt für den 04.12. in Bangkok, wo wir zufällig wieder zur gleichen Zeit sein werden, wie wir beim Vergleichen unserer Reisepläne feststellen.

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