02 Luang Prabang

Tag 2: Luang Prabang

Nachdem wir noch schnell ein paar Fotos von unserem bisher nicht genutzten Balkon gemacht haben, checken wir früh aus dem iHouse-Hotel aus und nehmen für 5 USD ein Taxi zum Flughafen von Vientiane, der für eine Hauptstadt doch recht dörflich daherkommt. Offenbar checken wir mit als letztes ein, so dass wir lediglich noch zwei Plätze in der allerletzten Reihe des ansonsten vollbesetzten Flugzeugs bekommen. Da aber bei Ankunft nach nur 55 Minuten Flugzeit die Gangway hinten andockt, soll sich das später als Vorteil erweisen und auch unsere Rucksäcke sind die ersten Gepäckstücke, die auf dem Laufband kommen.

Ein Taxi bringt uns für weitere 5 USD zu unserem Hotel auf der Halbinsel der unter UNESCO-Weltkulturerbeschutz stehenden Altstadt von Luang Prabang – die Villa Somphong, die wir ebenfalls für knapp 30 EUR die Nacht bereits im Internet gebucht haben, ist ein Volltreffer! Ein sehr schönes altes Haus direkt in der Altstadt, jedoch in einer eher ruhigen Straße ohne Touristenlärm, die Zimmer sind groß und sehr sauber, haben zur Flußseite eine Terrasse und das Frühstück wird auf einer extra Terrasse auf der anderen Straßenseite, direkt am Mekong-Ufer serviert.

Wir stellen nur schnell unser Gepäck ab und machen uns gleich wieder auf den Weg, um erstmal ein schönes Frühstückslokal zu finden. In einer auf dem Flughafen mitgenommenen Broschüre wurde ein ganz nett aussehendes Lokal namens Yoma annonciert und so bummeln wir die Hauptstraße mit ihren zahlreichen Restaurants und Reiseagenturen entlang, um dieses zu suchen. Der wunderschöne Ort ist zwar schon sehr touristisch, allerdings auf eine eher ruhige und unscheinbare Art und weitgehend ohne den Verlust des eigenen Flairs.

Nach einer Stärkung geht es weiter zu Fuß abseits der Altstadtpfade, wo ein Tempel an den nächsten reiht! Goldene Stupas inmitten der hügel- bzw. bergbegrünten Landschaft, wir sind einfach nur begeistert von dem wunderschönen Anblick, an dem wir uns gar nicht satt sehen können!

Eines der Highlights unseres Spaziergangs ist auch eine zweispurige und äußerst belebte alte Zweiradbrücke über den Mekong – der ideale Ort, um lustige Flussfotos zu schießen.

In der Ferne erblicken wir eine große goldene Stupa auf einem Berghügel, zu der wir uns für umgerechnet 1,50 EUR mit einem Tuktuk hochfahren lassen. Unterwegs kommen wir an einem Parkähnlichen Gelände vorbei, wo eine Gruppe Laoten eine Grillparty zu feiern scheint, es raucht stark und die Menschen unterhalten sich fröhlich. Wie uns jedoch unser Tuktukfahrer erklärt, werden wir gerade Zeuge einer typischen Trauerfeier bzw. Verbrennungszeremonie. Es wirkt schon irgendwie netter als bei uns, aber sicher hilft es über die Trauer hinweg, wenn man an Wiedergeburt glaubt. Die Tempelanlage selbst ist ganz schön, vor allem aber die Aussicht von dort über die Stadt und Landschaft ist einfach den Besuch wert und wir fotografieren mal wieder, was das Zeug hält.

Durstig vom langen Fußmarsch zurück in die Altstadt machen wir zunächst eine kurze Pause auf ein Beerlao in der S-Bar, um anschließend gleich den nächsten Berg zu ersteigen. Auf einem Felshügel, der sich mitten in der Altstadt erhebt und auf dessen Plateau sich ein weiterer Tempel befindet, möchten wir den Sonnenuntergang und den zauberhaften Panorama-Blick über die Zwei-Fluss-Stadt bewundern… eine Idee, die der ein oder andere Tourist offenbar schon vor uns hatte. Bereits der Treppenaufstieg vermittelt den Eindruck einer kleinen Völkerwanderung und oben angekommen, fühlen wir uns zunächst wie auf dem Corcovado in Rio zur besten Reisezeit. Dennoch verteilt es sich dank des großen Plateaus über mehreren Ebenen ein wenig und so finden auch wir noch ein schönes Plätzchen zum Sitzen und schauen der Sonne zu, wie sie langsam in den Horizont eintaucht. Trotz der vielen Touristen um uns herum hat sich auch dieser Aufstieg richtig gelohnt! Ein lustiger Aufstiegt, der uns an Sigiriya erinnerte, eine tolle Atmosphäre und viele Buddhas an und in den Felsen.

Zurück in der Hauptstraße schlendern wir noch ein wenig über den Night Market.

Back in town dann auf den sog. Night Market – riesig-groß, aber auch sehr repetitiv. Wir lassen uns beim Stand einer laotische Oma nieder, die mitten auf dem Markt ein paar Holzbretter als Bänke eingerichtet und ihre Küche drumherumgerichtet hat, und bestellen eine scharfe Suppe für etwa 1 EUR. Man sitzt eng auf den Bänken und so kommt man schnell ins Gespräch mit den anderen Gästen, z.B. einem Engländer und einem Deutschen, die uns bereits von Kambodscha vorschwärmen konnten, unserem nächsten Ziel.

Ein paar Meter weiter geht von der Hauptstraße eine kleine, teils überdachte Nebenstraße ab, auf dem sich der Lebensmittel-Night-Market befindet, sowas wie ein asiatischer Food-Court. Stand an Stand reihen sich dampfende Kochtöpfe und mit unterschiedlichen Fleischspezialitäten bedeckte Grills. Spontan entscheiden wir uns an einem besonders lecker duftenden Stand noch für einen Buffet-Teller plus Hähnchenkeule für jeweils 1 EUR. Abschließend kehren wir noch auf eine Pina Colada in die LBG Bakery ein, einem eher westlich hippen Lokal, bevor wir uns gegen 22:30h auf den Nachhauseweg machten.

Wir haben den Eindruck, den Ort nun schon ziemlich gut zu kennen und als wir auf unserem Weg an einem der unzähligen Reisebüros vorbeikommen, buchen wir für den nächsten Tag für 60 USD einen Ausflug zu einem der drei Wasserfälle, inklusiver Elefanten-Reiten und –Baden, sowie Tarzan spielen. Abholung soll bereits morgens um 8:30 Uhr am Hotel sein. Das wird sicher ein großer Spaß!

Und morgen früh heißt es früh aufstehen, um die allmorgendliche Almosen-Prozession der knapp 2000 in Luang Prabang lebenden Mönche nicht zu verpassen – ein beeindruckendes Fotomotiv, wie uns Pierrette aus Bordeaux am Vortag in Vientiane berichtet hatte. Unser Bargeld von ursprünglich 700.000 KIP (70 EUR) neigt sich dem Ende entgegen, so dass wir morgen früh vor Abfahrt auch noch mal schnell zum ATM müssen. Unser persönliches Happy End (natürlich nur im politisch korrekten und nicht etwa im umgangssprachlichen Sinn ;-)) erleben wir spät abends noch bei einer traditionellen Body-Massage für 4 EUR/Std, von der uns bereits der Engländer aus der Suppenküche zuvor euphorisch berichtete.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*